ÖKO-Wärme für Poznań

30 Januar 2017

Über 30 Gebäude, darunter HCP-Krankenhaus, werden mit Wärme versorgt, die aus industriellen Prozessen rückgewonnen wird. Dies ist das Ergebnis einer dreijährigen Zusammenarbeit von der Gießerei Volkswagen Poznań mit der Fa. Veolia Energia Poznań. Die Wärme, rückgewonnen mithilfe der Technologie der Fa. Atlas Copco, gelangt an mit der Gießerei benachbarte Gebäude statt in die Atmosphäre. Dies ist wahrscheinlich der erste Fall, in dem die Wärme aus industriellen Prozessen zu städtischen Fernwärmezwecken in unserem Teil Europas rückgewonnen wird.

Die eingeführte Lösung bedeutet eine Reduzierung der Herstellung von Kohlendioxid um 2014 t pro Jahr. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Zusammenarbeit ist eine Wasserersparnis von 17 Mio. Liter (was einem Jahresverbrauch von achtzig vierköpfigen Familien entspricht) sowie eine Energieersparnis von beinahe 40 000 GJ, was sich wiederum in einem geringeren Verbrennungsbedarf von Brennstoff in dem Heizkraftwerk Karolin sowie in einer örtlich geringeren Emission von CO2 um über 1000 t pro Jahr widerspiegelt. All diese Effekte sind auf das Ergebnis des o.a. Innovationskonzeptes, das es ermöglicht, durch Verdichter in der Gießerei VW emittierte Wärme über die Übergabestation von Veolia direkt in das städtische Fernwärmenetz zu überführen, zurückzuführen.

Die Wärmerückgewinnungsanlage, die heute in Betrieb genommen wird, ist eine mehrerer Maßnahmen von Volkswagen Poznań zum Schutz von Umwelt und nächster Umgebung von unseren Werken -  so Jens Ocksen, der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen Poznań.  -  Dank diesem Projekt kann technologische Wärme aus industriellen Prozessen weiter für unsere Nachbarn von Nutzen sein. Ferner ist es auch ein ausgezeichnetes Beispiel für die Zusammenarbeit und das Engagement von Mitarbeitern Volkswagen Poznań und unseren Geschäftspartner -  fügt Jens Ocksen hinzu.

Die Idee, Abfallwärme aus dem Erzeugungsverfahren von Druckluft zu nutzen, entstand 2011. Es ist zu beachten, dass die Drucklufterzeugung ein sehr energieaufwendiger Prozess ist - rund 80% der Elektroenergie, die durch Verdichter verbraucht wird, werden in Wärmeenergie umgewandelt und in Form von erwärmtem Wasser zur Abkühlung abgeführt. Die Nutzung von eben diesem erwärmten Wasser - anstatt dessen Abkühlung - und die Rückgewinnung von Energie daraus waren das Ziel, das hinter den Bemühungen von den Ideengebern steckte. Es war aber keine leichte Aufgabe. Nach intensiven Konzept- und Ausführungsarbeiten von zwei Jahren gelang es, eine Lösung zur Wärmerückgewinnung einzuführen und die Wärme in das städtische Fernwärmenetz einzuleiten. Im Rahmen des Projektes wurden u.a. zwei Wärme-Übergabestationen errichtet sowie 2 km Rohrleitungen mit einem Volumen von über zehn Kubikmetern verlegt.

Die Rückgewinnung der technologischen Wärme und ihre Weiterleitung direkt an Systemwärmeempfänger in der Stadt fügt sich ausgezeichnet in das durch die polnische Regierung unterstützte und durch die Fa. Veolia umgesetzte Konzept der Förderung der Wirtschaft mit einem geschlossenen Kreislauf ein - erklärt Gérard Bourland, Generaldirektor der Gruppe Veolia  in Polen.  - Das Projekt beinhaltet all diese Werte, die für die Veolia von größter Bedeutung sind, wird in Zusammenarbeit mit dem Kunden ausgeführt, zeichnet sich durch einen innovativen Charakter aus und ist energetisch effizient, und darüber hinaus wirkt sich auf die Umwelt positiv aus. Es ist unser Wunsch, dass innovative Lösungen, erstellt durch die Veolia zusammen mit Volkswagen und anderen Projektpartnern, unsere Referenz sein wird, die als Maßstab für sämtliche unseren Wärmesysteme gelten wird - fügt Bourland dazu.

Für die Gießerei ist es ein weiterer Schritt zur Ökofertigung. Seit 2010 nimmt die Gießerei an dem Konzernprogramm Think Blue Factory teil. Die Voraussetzung ist dabei die Senkung der Emission von Kohlendioxid durch die Reduzierung von Energie- und Wasserbedarf, flüchtigen organischen Verbindungen sowie die Verringerung von Abfallherstellung um 25% je ein hergestelltes Teil bis zu 2018. Die Gießerei VWP arbeitet seit Jahren auch mit der lokalen Gemeinschaft zusammen. - Unsere Mitarbeiter nahmen im vorigen Jahr an vielen Ökoprojekten teil, darunter an dem Projekt der Flussbesetzung von Warta, Grünanlagenbewirtschaftung an Straßenbäumen in Wilda, wir pflegen auch einen dauerhaften Nachbarschaftskontakt mit Vierteleinwohnern – listet Mirco Wollenstein, Leiter der Gießerei VWP, auf.

Wie die Vertreter von Volkswagen  und  Veolia betonen, die Investition in die Wärmerückgewinnung kann eine Anregung zu weiteren gemeinsamen Maßnahmen an anderen ähnlichen Projekten den Einwohnern von Poznań und der Umwelt zuliebe sein.